Unterwegs auf der E6

Um die höheren Mautgebühren in Oslo zu umgehen, habe ich mich heute dazu entschieden, erst um 10:00 Uhr loszufahren. Zwar ist die Strecke von rund 600 km theoretisch an einem Tag zu bewältigen, doch die Umgebung ist einfach zu atemberaubend, um mich hetzen zu lassen. Deshalb beschließe ich, nur etwa die Hälfte der Strecke bis zu einem idyllischen Rastplatz am „Lågen“ zurückzulegen, einem der längsten und wasserreichsten Flüsse Norwegens. Dort koche ich mir erst einmal eine Portion Nudeln und bringe meinen Bus wieder auf Vordermann. Es ist wirklich wichtig, bei so viel Ausrüstung Ordnung zu halten, sonst findet man irgendwann gar nichts mehr. Anschließend gehe ich schlafen.

Plötzlich Schnee!

Kurz nachdem ich meinen Rastplatz am nächsten Tag verlassen habe, begegnet mir das erste mit Schnee bedeckte Auto entgegen. Etwa 30 Kilometer weiter beginnt es dann tatsächlich zu schneien, und plötzlich finde ich mich auf einer schneebedeckten Straße wieder. Da ich heuer noch keine Erfahrung mit winterlichen Straßenverhältnissen hatte, fahre ich anfangs vorsichtiger und konzentrierter. Doch schnell gewöhne ich mich an die Situation und gewinne zunehmend Vertrauen in mein Fahrzeug. Nach ein paar Kilometern lugt dann auch schon die Sonne hervor und die Schneefahrbahn verwandelt sich rasch in eine normale Straßenoberfläche.

Ankunft in Trondheim

In Trondheim finde ich einen großartigen Parkplatz, auf dem man für vier Stunden kostenlos parken kann, sofern man die Parkscheibe richtig einstellt und gut sichtbar ins Auto legt. Diese vier Stunden reichen für mich völlig aus, um Trondheim zu erkunden. Über die berühmte „Gamle bybro“, die alte Stadtbrücke, gelange ich in die Stadt und lasse meinen Blick sogleich auf den beeindruckenden „Nidarosdomen“ fallen, eine gotische Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert. Die Stadt beeindruckt mich mit ihrer modernen Atmosphäre. Die Straßen sind gesäumt von bezaubernden Cafés, Restaurants und Läden, die eine gelungene Mischung aus skandinavischem Design und lokaler Kreativität präsentieren.

Mein Aufenthalt in Trondheim endet mit einem Besuch der Kristiansten Festung, die einen atemberaubenden Ausblick über Trondheim bietet.

Da ich keinerlei warme Unterwäsche dabei habe, beschließe ich, in Trondheim einzukaufen. Dabei stoße ich auf „Jula Lade“, ein Kaufhaus, das im Wesentlichen einem Baumarkt entspricht. Die Preise dort sind ziemlich klein, und neben warmer Unterwäsche finde ich dort auch Winterschuhe und einen auffällig dicken Overall, der mich vor jeglichem Wetter schützen wird. Da morgen Sonntag ist, fülle ich auch noch meine Vorräte an Lebensmitteln auf und suche mir dann einen Platz zum Übernachten.

Eine mittelalterliche Holzkirche

Obwohl der Platz nicht ideal ist, da er direkt an der vielbefahrenen E6 liegt, verleiht die Atmosphäre ihm eine ganz besondere Note. Ich schlafe auf dem Parkplatz einer mittelalterlichen Holzkirche.

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