Es ist mitten in der Nacht! Genauer gesagt ist es 02:00 Uhr. Während einige tief in ihren Träumen versinken, kehren andere gerade nach Hause zurück. Für mich endet mein Schlaf und ein neuer Traum – nämlich der #Nordtrip – beginnt. Ich stehe deshalb so früh auf, weil mein Plan vorsieht, vor dem morgendlichen Verkehrsstau in Prag anzukommen. Mit etwas Widerwillen stehe ich auf und bereite mir meinen Mate-Tee zu. In letzter Zeit habe ich meinen Kaffeekonsum eingeschränkt und entscheide mich auch heute wieder für dieses heiße Getränk. Nach zwei Tassen begebe ich mich zum letzten Mal für eine lange Zeit unter die warme Dusche. Das werde ich tatsächlich vermissen. Nachdem ich fertig bin, schlüpfe ich in meine Reisekleidung, trinke die letzte Tasse Tee, drehe den Hauptwasserhahn zu und begebe mich in mein Auto, das in den kommenden Wochen mein Zuhause sein wird.

Brauche ich eigentlich eine Vignette?

Die Fixpunkte meiner Reise sind genau geplant, aber die Anfahrt nach Skandinavien wurde etwas vernachlässigt. Als ich die Parkplätze in Prag und Berlin in mein Navigationsgerät eingegeben habe, informierte mich Google Maps darüber, dass es in Berlin eine Umweltzone gibt. Um in die Stadt zu fahren, benötige ich eine grüne Plakette. Natürlich hatte ich nicht daran gedacht, und nun muss ich einen Parkplatz außerhalb der Umweltzone finden. Nachdem ich dies erledigt habe, mache ich mich endlich auf den Weg und erreiche schnell die tschechische Grenze. Dort steht ein Mautautomat. Benötige ich eine Vignette in Tschechien? Fahre ich überhaupt auf der Autobahn? Ich entscheide mich, eine Vignette zu kaufen, und auf dem Weg nach Prag merke ich, dass ich tatsächlich auf der Autobahn unterwegs bin. Ich bin froh, die Vignette gekauft zu haben.

1. Halt: Prag

Nach meiner Ankunft in Prag bemerke ich sofort, dass ich einen kostenpflichtigen Parkplatz ausgewählt habe, den ich normalerweise zu vermeiden versuche. So hätte ich eigentlich auch viel näher an der Altstadt parken können und hätte dieselben Parkgebühren entrichten müssen. Aber ich bezahle die Parkgebühr und begebe mich in die Altstadt von Prag. Die Stadt ist schön, aber meiner Meinung nach fehlt ihr der individuelle Touch und der „Wow-Effekt“. Dennoch besichtige ich einige Sehenswürdigkeiten und mache ein paar Fotos.

Dann geht es weiter nach Berlin, denn heute steht auch noch ein Besuch in der deutschen Hauptstadt auf dem Plan.

2. Halt: Berlin

Leider darf ich die Grenze zur Umweltzone in Berlin nicht überqueren und muss mir weit außerhalb einen Parkplatz suchen. Ich entscheide mich für einen Park & Ride-Parkplatz in Schöneberg. Laut Google Maps sind es von dort aus 2,5 Stunden zu Fuß bis zum Brandenburger Tor. Ich nehme aus diesem Grund lieber die S-Bahn in die Innenstadt. Ob es klug war, nur das günstigste Einzelticket für 2,20 € zu kaufen, wird sich noch zeigen. Im Moment sehe ich keinen Grund, warum ich eine 24-Stunden-Karte für fast 10,00 € kaufen sollte. Nach drei Stationen steige ich aus und erkunde die Sehenswürdigkeiten zu Fuß. Neben dem Brandenburger Tor möchte ich unbedingt auch den „Checkpoint Charlie“ besuchen. Während meiner Tour durch die Stadt schreibt mir meine Mutter, dass ich unbedingt die Überreste der Berliner Mauer anschauen soll. Nach einigen Stunden „High-Speed-Sightseeing“ verlasse ich die Innenstadt und fahre zurück zu meinem Van. Bevor ich mein Auto auf dem Park & Ride-Parkplatz abgestellt habe, habe ich Glasscherben am Boden entdeckt. Es besteht also die Möglichkeit, dass in der Nacht Scheiben eingeschlagen werden könnten.

Suche nach einem Schlafplatz

Da mir die Vorstellung, dass jemand in der Nacht in meinen Van einbricht, während ich darin schlafe, nicht gefällt, fahre ich ein paar Kilometer weiter in die Nähe von Spandau und finde einen schönen Platz an der Havel. Es ist schon etwas unheimlich, ganz alleine am Ende einer Straße auf einem Parkplatz zu übernachten. Aber andererseits ist es genau das, was #Vanlife ausmacht.

Fazit des ersten Tages

Wenn ich es eilig habe, in den Norden zu gelangen, würde ich den Stopp in Prag vielleicht auslassen. Da er bei meiner Reise auf halber Strecke lag, war er jedoch eine willkommene Abwechslung und eine gute Gelegenheit für eine Pause. Prag hat mich als Stadt nicht besonders beeindruckt. Berlin hingegen hat einen ganz besonderen Charme, obwohl die Sehenswürdigkeiten bereits bekannt sind. Ich war etwas überrascht von der hohen Präsenz der Polizei an den Sehenswürdigkeiten, aber angesichts der Lage im Osten kann ich das gut nachvollziehen. Bei einer geplanten Reise in den Norden sollte man unbedingt die Vorschriften der Nachbarländer beachten. Für Berlin würde ich beim nächsten Mal definitiv eine grüne Plakette besorgen, um in der Innenstadt parken zu können und unabhängiger vom öffentlichen Verkehr zu sein. Für die Nacht empfehle ich, einen Parkplatz außerhalb zu suchen. Mein Platz an der Havel hat mir gut gefallen, und ich habe gut geschlafen (natürlich nur, um mich für die Fahrt zu erholen 🙂).

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